Am 30. September wurde in Berlin der vierte Nachfolgemonitor veröffentlicht: Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB), Creditreform Rating und die FOM Hochschule für Oekonomie & Management beleuchteten das Nachfolgegeschehen im deutschen Mittelstand. Trotz nachpandemischer Lage und der anhaltenden Kriegssituation sorgen die Bürgschaftsbanken bei Unternehmensnachfolgen für Stabilität.
78 Unternehmensübernahmen hat die Bürgschaftsbank NRW in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 mit einem Kredit- und Beteiligungsvolumen von 42,3 Mio. Euro begleitet. Diese machten rd. 34% am Gesamtvolumen von über 125,5 Mio. Euro aus. Somit ist das Förder-Kerngeschäft der Bürgschaftsbank - die Begleitung von Neugründungen und Unternehmensnachfolgen - auf hohem Niveau stabil.
Prof. Dr. Holger Wassermann, wissenschaftlicher Leiter der Studie, weist darauf hin, dass der demografische Wandel - unabhängig von Klimakrise und Pandemie - die größte Herausforderung im deutschen Mittelstand darstellt, da die Übergabe vieler Unternehmen bereits überfällig ist. Die Hirsch Natur GmbH aus Laer, die im Finale um den NRW-Nachfolgepreis den dritten Platz belegte, hat es nicht so weit kommen lassen und frühzeitig eine Nachfolge angestrebt. Das Unternehmen hat seinen Ursprung bereits im Jahr 1928 und begann mit der Fertigung von Arbeitssocken - jahrelanger Hauptabnehmer war die Bundeswehr. Schon seit 1980 konzentriert sich das Unternehmen auf die Produktion von Natur-Textilien unter der Marke „Hirsch-Natur“. Sabine Brüggemann-Heuser (geborene Kloppenborg) ist seit 1991 im Familienunternehmen Kloppenborg tätig und hat dort nach umfangreicher Ausbildung die Leitung des Personalwesens, der Buchhaltung, des Einkaufs und des Vertriebs übernommen. Nun war es Zeit, etwas Neues zu wagen und die geplante Übernahme von ihrem Bruder zu vollziehen. Mit der Übergabe des Familienunternehmens hat sie auch die Umfirmierung von der Mathias Kloppenborg GmbH zu der Hirsch Natur GmbH vorgenommen, was den Wiedererkennungswert erhöhen soll.

„Das Besondere an dieser Studie ist, dass wir hier Aussagen zu tatsächlich realisierten Transaktionen treffen können und uns nicht auf Hochrechnungen, Schätzungen sowie Umfragedaten beziehen müssen. Die Daten können im Quer- wie im Längsschnitt untersucht werden und somit wertvolle Anhaltspunkte für die Entwicklung und die Charakteristika des Unternehmensnachfolgegeschehens in Deutschland bieten“, betont Guy Selbherr, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB).
Diese und viele weitere interessante Ergebnisse zeigt der vierte Nachfolgemonitor, den der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB), Creditreform Rating und die FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinsam erstellt und am 30. September 2022 veröffentlicht haben. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt über 9.400 Übernahmen aus den Jahren 2013 bis 2021 untersucht.
Den Nachfolgemonitor finden Sie hier: www.nachfolgemonitor.de