Das Unternehmen
Metallfabrikate Lucas GmbHwww.lucas-metallbau.de
Beteiligte
Volksbank Mönchengladbach eG
Vorhaben
Unternehmensnachfolge / Übernahme
Eigene Wege gehen, Verantwortung übernehmen, Chef sein – davon träumte Martin von der Linden, als er bereits 2019 versuchte, ein Unternehmen zu übernehmen. Doch der Kauf scheiterte damals kurzfristig aus Gründen, die er nicht beeinflussen konnte. Von diesem Rückschlag ließ er sich aber nicht entmutigen. Der Traum von der Selbständigkeit blieb bestehen – und wurde schließlich Wirklichkeit.
Über die bundesweite Unternehmensbörse nexxt-change.de kam 2022 ein neuer Kontakt zustande. Zum Verkauf stand die renommierte Metallfabrikate Lucas GmbH aus Willich; ein Traditionsbetrieb, der sich seit über 50 Jahren im Metallbau auf die Herstellung und Montage von Fenstern, Türen und Fassaden aus Aluminium spezialisiert hat. Darüber hinaus genießt das Unternehmen einen hervorragenden Ruf, insbesondere für den großflächig verglasten Brand- und Rauchschutz. Über die Handwerkskammer Düsseldorf kam das erste Treffen mit dem damaligen Gesellschafter zustande.
Erfahrung trifft Zukunft
Für den Metallbaumeister und Betriebswirt Martin von der Linden war schnell klar: Dieser Betrieb ist seine Zukunft. Gemeinsam mit dem Berater der Handwerkskammer bereitete er sich auf die Finanzierungsgespräche mit der Bank vor, erstellte einen Businessplan und führte aufgrund des hohen Finanzierungsvolumens auch frühzeitig ein erstes Gespräch mit der Bürgschaftsbank NRW.

Thilo Herdler, Firmenkundenberater der Bürgschaftsbank NRW und Martin von der Linden
Gut gerüstet für seine neuen Aufgaben fühlte sich Martin von der Linden durch seine Ausbildung und die anschließenden Jahre als Facharbeiter in seinem Ausbildungsbetrieb. So konnte er seine praktischen Erfahrungen in der handwerklichen Bearbeitung von Metallkonstruktionen, Brandschutztüren und Fassaden stetig erweitern. Nach verschiedenen Tätigkeiten mit zunehmender Verantwortung war er zuletzt als Montageleiter mit Personalverantwortung in einem metallverarbeitenden Industriebetrieb tätig. Zusätzliche Qualifikationen erwarb er durch die Meisterschule zum Metallbauer und das Studium zum Betriebswirt des Handwerks.
„Das meiste, was wir herstellen, ist echte Maßarbeit“, erläuterte von der Linden stolz bei unserem Besuch. Ob der komplette Stahlrahmen inklusive Verglasung für das Foyer einer Bankfiliale oder speziell angefertigte Fenster für den Neubau einer Schule – kaum ein Produkt verlässt hier als Standardware das Gelände.

Ein Schritt mit Perspektive
Die ersten Monate nach der Übernahme beschreibt von der Linden als intensiv, aber auch ungemein bereichernd: „Ich bereue meinen Schritt keine Sekunde – natürlich war es ein langer Weg und es gibt derzeit wenig Freizeit oder Auszeiten. Aber die Entscheidung, mein eigener Chef zu sein, gibt mir jeden Tag ein gutes Gefühl.“
Als großen Vorteil empfindet er, dass sein Vorgänger ihm zwei Jahre lang beratend zur Seite stand und auch weiterhin jederzeit für ihn ansprechbar ist. Denn über 30 Jahre Erfahrung im Metallbau sind ein unbezahlbarer Schatz an Wissen und Kompetenz, wovon er als Nachfolger nur profitieren kann Die Kunden, viele davon aus dem kommunalen Bereich, schätzen die hohe Qualität und Zuverlässigkeit des Betriebs seit Jahrzehnten.
Aufbruch und Nachwuchsförderung
Gleichzeitig denkt der neue Geschäftsführer bereits weiter: Aufgrund der Altersstruktur seines Teams plant er, die Belegschaft aktiv zu verjüngen. Dazu nimmt er regelmäßig an Ausbildungsmessen teil, setzt auf Kooperationen mit Schulen und kommuniziert auch über Social Media. Aktuell bildet er einen weiteren Auszubildenden zum Metallbauer aus, kann sich aber vorstellen, die Anzahl an Auszubildenden in Zukunft zu erhöhen.
